Man brachte grade die Klausurphase
hinter sich, mit den Vorbereitungen wurde begonnen, die
Voraussetzungen wurden erfüllt und die ersten Bewerbungen wurden
geschickt. So entsteht der erste Kontakt zwischen Bewerber und
Unternehmen. Die Zeugnisnoten sind sehr gut, die Praktika sind
erfahrungsreich und es wurde auf der Sauberkeit und
Rechtschreibfehler geachtet. Ein perfekter Bewerber denkt man sich.
Jedoch gibt es da ein einziges Problem. Das Kopftuch! - wie das
Bewerbungsfoto zeigt.
Laut einer Umfragt lehnt jedes dritte Unternehmen ein Kopftuch auf der Arbeit ab und ganze 78% der
Musliminnen aufgrund ihres Kopftuchs diskriminiert worden. Da bin ich
aber wirklich empört. Das ist traurig aber leider auch wahr. Ich
meine, ist das nicht so, dass die Unternehmen heutzutage
hochqualifizierte Mitarbeiter suchen, um die Unternehmensziele
schnellstmöglich zu erreichen und die Wirtschaftlichkeit zu
steigern? Da legen sie sich doch selbst Steine im Weg und geben der
muslimische Frau keine Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen.
Vor Kurzem habe ich von meiner Freundin
erzählt bekommen, dass eine muslimischen Kopftuchträgerin ihre
Bewerbungsmappe persönlich bei einer Firma abgeben wollte. Der
Ansprechpartner wartete nicht, bis sie ihm ihr Anliegen mitteilte, er
habe stattdessen im Raum laut gefragt, warum die Anzeige für die
Putzstelle schon jetzt raus ist.
Ja, ich war ziemlich geschockt und
jetzt soll man sich vorstellen, wie sich diese Frau dabei gefühlt
hat. Ich würde nicht in ihrer Haut stecken wollen, doch ich trage
auch ein Kopftuch und das Gleich könnte auch mir passieren.
Vielleicht erreichen meine Beiträge die Arbeitgeber gar nicht, doch
es reicht mir, wenn ich den ein oder anderen finde, der mir auch
zuhören würde.